Heute für euch im Portrait

Die Vogelmiere

 

Stellaria Media       
Nelkengewächse / Caryophyllaceae

Inhaltsstoffe
Saponine, Mineralstoffe (viel Kalium) Vitamine, Phosphor, reichlich Chlorophyll, ätherisches Öl und Gerbstoffe

Die Vogelmiere ist überall dort anzutreffen wo der Boden nicht gänzlich austrocknet.
An Waldrändern, auf Wiesen unter Büschen. Hat sie einen Platz gefunden an dem sie sich wohl fühlt, vermehrt sie sich ausgiebig. Ihre vielen kleinen gelblichen Samen kann sie bis drei Mal im Jahr produzieren und sie sind 60 Jahre keimfähig. Ich bin so vernarrt in dieses nach jungem Mais schmeckende Vitaminbömbchen, dass ich mich täglich zusammen mit den Hühnern daran vergehen mag. Sie gehört zu den Pflanzen die man unbedingt einmal unter der Lupe angeschaut haben sollte. Sieht man die winzigen weißen Blüten vergrößert, fällt ihre Schönheit erst richtig auf. Auch der Stängel hält eine Überraschung für den Betrachter bereit. Er ist nur einseitig behaart. Wie hier unten rechts im obigen Bild zu sehen. Daran lässt sich die Vogelmiere gut erkennen.

Eigenschaften
auflösend, schleimlösend, antiviral, harntreibend, ausleitend, hustenstillend, juckreizmildernd, bluterneuernd, herzstärkend

Vogelmiere unterstützt die Heilung bei
Husten, Nieren- und Blasenleiden, Hautkrankheiten (Innerlich und Äußerlich anwenden) wie zum Beispiel Schuppenflechte, Neurodermitis und Ekzemen, rheumatischer Arthritis, Leberreitzung (frischer Pressaft), Lymphdrüsen Erkrankungen und Lungenentzündungen bei Kindern nach Pfarrer Künzle, schlecht heilende Wunden, Unterstützend bei Diäten,

Galenikas
Tee, Frischsaft, Bäder, Auflagen, Heilöl und Salbe

Tee
2 Teelöffel des frischen Krautes mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen und 5-10 Minuten ziehen lassen. 2 Tassen pro Tag.

Heilöl (Kaltmazeration)
Ein helles Schraubglas wird mir gut zerkleinerter Vogelmiere bis unter den Deckel locker gefüllt und dann mit einem guten Olivenöl übergossen. Alle Pflanzenteile sollen bedeckt sein. Für 2-3 Wochen auf die Fensterbank in die Sonne. Ab und an kurz den Deckel lüften und regelmäßig schütteln. Wenn die Pflanzenteile ausgelaugt sind abseihen, etikettieren und kühl und dunkel aufbewahren. Oder weiterverarbeiten zur Salbe. Siehe Salbenbasisrezept.


Smaragd – Öl

Dieses wunderschönem grüne Öl vereint die Heilkräfte von Beinwell, Breitwegerich und Vogelmiere zu einem Allrounder bei Hautproblemen. Es ist immer einen Versuch wert.
Beinwell, Breitwegerich und Vogelmiere zu gleichen Teilen werden wie oben beschrieben angesetzt. Wer dem Öl noch einen zusätzlichen Heilimpuls geben mag. Der kann ätherisches Öl vom Berglavendel (Lavendel Extra) und öllösliches Chlorophyll hinzugeben. Auf 250 ml 10 Tropfen Lavendel und Chlorophyll bis ein sattes Grün erreicht ist.

Geschichtliches
Kneipp war es der die Vogelmiere in den Kreis der heilenden Pflanzen aufnahm. Die Volksmedizin kannte sie nicht als Heilpflanze oder ihre Anwendung war zu alltäglich.

Tipp
Bei allen schönen Galenikas die wir aus ihr gewinnen können ist sie in erster Linie eines der feinsten Wildgemüse. Frisch und regelmäßig genossen kann sie eine gute Prävention bei allen oben genannten Beschwerden darstellen. Deswegen ran an den Sammelkorb und los geht´s.

Bemerkenswertes
In England heißt sie auch Chickweed – was so viel wie Hühnerkraut bedeutet. Auch der deutsche Name weißt uns darauf hin, dass Vögel und Hühner das zarte Kraut sehr schätzen. Es hält sie gesund.

©Copyright:  www.wildpflanzenschule.com – Maria Salomé Hoffmann