Naturkosmetik Creme 2 – Anleitung

Hallo ihr Lieben,

hier nun wie versprochen, die Anleitung zum herstellen einer hausgemachten Creme.

Anleitung anhand der:

Johanniskraut Winter-Creme


70 g Rotöl*
70 g Rosenhydrolath (Entsteht bei der Gewinnung von ätherischen Ölen)
7 g Emulsan (Emulgator)
2 g Bienenwachs (Konsistenzgeber)
10 Tropfen ätherisches Öl der Weißtanne

 

Eine wunderbare Creme für die Pflege trockener und beanspruchter Winter-Haut.
Ich verwende die pflege der Johanniskrautcreme gerne in den dunklen Monaten des Jahres.
Johanniskraut kann bei regelmäßiger Anwendung die Lichtempfindlichkeit der Haut herabsetzten und uns einerseits helfen das wertvolle Vitamin D2 zu produzieren (Grade in unseren Breiten sehr wichtig) andererseits kann in seltenen Fällen, bei häufigem Sonnenbaden in Verbindung mit Johanniskrautpräparaten eine phototoxische Wirkung auftreten. Ihr könnt das an einer kleinen Stelle einfach mal ausprobieren. Eure Erfahrungen sind mir wertvoll. Gerne unten Kommentieren!

* Rotöl ist das wertvolle rote Heil-Öl welches aus den Johanniskrautblüten mazeriert wurde. Gerne gebe ich euch im Juni die Anleitung zur Herstellung eines solchen Öls. Auch zur Herstellung von Hydrolathen (Pflanzenwässern) ist ein Beitrag geplant.

Alle Zutaten könnt ihr derweil im Biosupermarkt oder im Internet erwerben. Oder besucht die Heilpflanzenfortbildung der Wildpflanzenschule und lernt das herstellen von Galenikas (Pflanzenzubereitungen);-)

Aber jetzt zur Schritt für Schritt Anleitung

Utensilien:

Verschiedene Materialien für die Creme-Herstellung

-Leichter Schneebesen oder elektrischer Schaumschläger, wahlweise auch ein Pürierstarb
-großer, flacher Topf für ein Wasserbad in das nachfolgende Behälter hineinpassen
-kleiner Messbecher aus Glas
– kleiner aber bauchiger Emaile- oder Glastopf
-gegebenenfalls Topflappen
-Schüssel oder Topf für kaltes Wasserbad
-kleiner Holzspachtel oder Plasiklöffel zum einfüllen der Creme in die Tiegel
-Creme Tiegel
-Etiketten


Anleitung

  1. Alle Zutaten abwiegen und bereitstellen.
  2. Cremetiegel, Schneebesen, Holzspachtel, Messbecher und kleiner Topf mit dem hochprozentigen Alkohol desinfizieren.
  3. Den flachen großen Topf mit Wasser füllen (so das Messbecher und Topf gut stehen und nicht schwimmen)
  4. In den kleinen Topf die Fettphase einfüllen (Das fette Öl, Bienenwachs und den Emulgator)*
  5. In dem Messbecher befindet sich das Hydrolath (Wasserphase)*
  6. Kaltes Wasserbad bereitstellen, ätherisches Öl und andere Ingredienzien entdeckeln, Topflappen griffbereit
  7. Nun den Herd anschalten.
  8. sobald die Fettphase warm wird sachte rühren
  9. Wenn das Bienenwachs schmilzt haben beide Phasen 62 Grad erreicht und die Wasserphase wird langsam in die Fettphase geschüttet (bei Wasser in Öl Emulsionen). Wichtig: Das Bienenwachs muss vollständig geschmolzen sein. Erst dann die Wasserphase hinzufügen.
  10. Nun wird gerührt was das Zeug hält. Damit es etwas schneller geht wird die Creme im kalten Wasserbad gerührt.
  11. Hat die Masse ca. 40 Grad erreicht (geradeso handwarm) werden die ätherischen Öle und andere empfindliche Zutaten des jeweiligen Rezeptes (Sanddornfruchtfleichöl, Chlorophyl, D-Panthenol, Glycerin etc.) mit eingerührt. Das erfordert ein wenig Geschick. Ich nehme den Topf aus dem kalten Wasserbad heraus und tropfe und rühre gleichzeitig.
  12. Jetzt das ganze rühren und rühren bis es vollständig erkaltet ist.
  13. Genießen;-)
  14. Mit dem Holzspachtel oder dem Plastiklöffel in die Cremetiegel füllen.
  15. Berschriften
  16. Deckel drauf fertig!

* In die Fettphase kommen bei anderen Rezepten auch solche Kostbarkeiten wie Sheabutter,
Kakaobutter, Harze etc.
*In der Wasserphase wird (wenn Honig im Rezept vorkommt) der Honig vorsichtig aufgelöst.

Bei der Creme-Herstellung ist es ganz wichtig sehr sauber zu arbeiten. Die Creme am besten im Kühlschrank aufbewahren. Die Haltbarkeit wird durch die Zugabe der ätherischen Öle positiv beeinflusst. Zusätzlich können auch noch Nadelbaum ätherische Öle oder Baumharze das ganze haltbarer machen. Grundsätzlich ist es immer gut kleine Mengen zu produzieren. Für den Anfang reicht die Hälfte von meinem Rezept vollkommen aus. Ich verschenke nebenbei sehr gerne, deswegen produziere ich immer ein wenig mehr.

Ich wünsche euch gutes Gelingen. Falls ihr Fragen habt-immer her damit. Ich freu mich drauf!
Und zum Abschluss noch ein Rezept mit Johanniskraut und Pinienharz für euch.

Johanniskraut Deluxe (unterstützend bei gereizter, geröteter, trockener und juckender Haut)

Pinienharz-Johanniskraut Creme

70 g Rotöl (Johanniskrautölauszug)
70 g Rosenhydrolath
7 g Emulsan
2 g Bienenwachs
2 Tropfen ätherisches  Rosenöl
10 Tropfen Sanddornfruchtfleischöl
5 g Kakaobutter
5 g Pinienharz* oder das weiche Harz von Kiefer, Tanne, Douglasie, Lärche oder Fichte

8 Kommentare auf “Naturkosmetik Creme 2 – Anleitung

  • Heike Rosenberger sagt:

    Danke Maria für den schönen Beitrag. Mich würde interessieren wo oder wie ich an Baumharz komme. Wollte schon immer mal eine Harzsalbe machen. Hast du da ein Rezept für mich?
    Liebe Grüße

    • Liebe Heike,

      überall da wo Bäume verletzt wurden fließt Harz aus den Wunden um sie zu desinfizieren. Wenn du im Wald bist halte danach ausschau. Nur wenig sammeln weil der Baum den Wundverschluss braucht. 1:1 mit Olivenöl gemischt kannst du je nach Harz sehr heilsame Rezepturen anrühren. Ist allerdings dann keine Creme sondern eine Salbe. Sag bescheid was für ein Harz sich hat finden lassen;-) dann gebe ich dir gerne weiter Anleitung zur Herstellung einer Baumharzsalbe.

  • Liebe Heike,

    überall da wo Bäume verletzt wurden fließt Harz aus den Wunden um sie zu desinfizieren. Wenn du im Wald bist halte danach ausschau. Nur wenig sammeln weil der Baum den Wundverschluss braucht. 1:1 mit Olivenöl gemischt kannst du je nach Harz sehr heilsame Rezepturen anrühren. Ist allerdings dann keine Creme sondern eine Salbe. Sag bescheid was für ein Harz sich hat finden lassen;-) dann gebe ich dir gerne weiter Anleitung zur Herstellung einer Baumharzsalbe.

  • Heike Rosenberger sagt:

    Dankeschön. Morgen mache ich mich auf die Suche. Schönen Abend dir!

  • Heike Rosenberger sagt:

    Hallo Maria,

    ich hatte Glück. An einer umgestürzten Fichte fand ich noch flüssiges Baumharz. Habe es mit dem Teelöffel eingesammelt. Ganz schön klebrige Angelegenheit. Ich denke es sind ca. 300g.
    LG

  • Hallo Heike,

    unglaublich, soviel Harz hast du gefunden? Das ist ja toll. Ein Tipp am Rande. Wenn du mit Harz arbeitest dann verklebt es alles mit dem es in Kontakt kommt. Hast du ja schon bemerkt oder;-) das Spülen erweist sich als sehr aufwendig. Wenn du die Gegenstände oder auch die Hände vor dem Waschen mit Butter oder Öl einreibst dann wird das Ganze wunderbar sauber!
    So jetzt aber zu deinem Rezept. Das einfachste Baumharz-Rezept ist folgendes. Das gesammelte und gesäuberte (Rinde, Erde, Nadeln etc.) Harz 1:1 mit gutem Öl (ich nehme immer gerne Olivenöl) mischen und erwärmen. Ein wenig Bienenwachs hinzugeben und mit der Marmeladenprobe (Tropfen auf einen Teller) die Gewünschte Konsistenz bestimmen. Das ist eine schöne Methode für speziell diese Art der Salbe. Denn jedes Baumharz ist anders und braucht daher mehr oder weniger Bienenwachs im Rezept. Wenn du magst kannst du bei ca. 40 Grad noch ein paar ätherische Öle hinzuträufeln. Hier als Leitfaden. Auf ca. 100 ml Salbe kommen ca. 10 Tropfen. Passend wären hier alle Nadelbäume aber auch Thymian, Salbei, Nelke…so kannst du deinen eigenen Brustbalsam herstellen der auch bei Entzündungen der Haut und Pilzbefall unterstützen kann. Viel Spaß beim ausprobieren.

  • Heike Rosenberger sagt:

    Hey Maria,

    DANKE. Hat alles geklappt und ist unglaublich gut geworden!

    Grüße

  • Michael Bohr sagt:

    Hallo du,

    besuche deine Seite jetzt schon länger und freue mich über den Wildpflanzenblog. Die Cremerezepte habe ich an eine liebe Freundin weitergeleitet. Jetzt komme ich regelmäßig in den Genuß der Cremes. Super. Mich würde das Thema Frühlingskräuter sehr interessieren. Schreibst du darüber in den nächsten Tagen? Grüne Neune Suppe etc.?

    LG Mischa

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