Smaragdgrünes Bärlauchöl

Jedes Jahr im Frühling besuche ich mehrfach meinen geliebten Bärlauch Wald.
Das erste mal kurz bevor die kleinen Blättchen des duftenden Lauches sich gänzlich zeigen.
Zu diesem Zeitpunkt grabe ich ein paar wenige Pflänzchen samt Zwiebelwurzel aus.

Diese bringe ich dann an strategisch gute Standorte (private Gärten und Wälder) auf das sie den Hunsrück erobern werden, denn nun seien wir doch mal ehrlich, mehr Bärlauch braucht die Welt;)

An einem meiner liebsten Orte habe ich vor fast 20 Jahren drei Zwiebelchen Bärlauch eingepflanzt, heute ist in dem 35 qm großem Gebüsch am Rande des Grundstückes ein wunderschönes Bärlauchfeldchen entstanden und dieses Jahr habe ich entdeckt das er es sogar über die Straße geschafft hat. Wohl mit Hilfe der fleißigen Ameisen, welche die fettreichen Samen in ihren Bau schleppen wollten.

Bärlauch liebt leicht, feuchte Auwälder aber auch in unseren Mischwäldern und unter Garten Hecken fühlt er sich wohl. Bevor die Blätter der Bäume Schatten werfen können, hat der Bärlauch seinen, zwar einmaligen und kurzen aber umso fabelhafteren Auftritt.

Das zweite mal besuche ich ihn wenn die jungen Blätter schon etwas weiter sind. So jung hat er das beste Aroma für das edle Bärlauch Öl. Jetzt, noch bevor sich die Blütenknospen zeigen, haben die Blätter das ganze Potential dieser starken Heilpflanze gespeichert.

Diese werden sorgfältig und einzeln gesammelt.
Nie in bündeln ausreißen! Macht euch bitte vor dem Sammeln mit folgenden pflanzlichen Verwechslungsmöglichkeiten bekannt:
Maiglöckchen, Aronstab und Herbstzeitlose!

Für ein “normales Bärlauchöl”

wird das Sammelgut gewaschen, gut trocken getupft und anschließend ganz fein geschnitten. Dann ein helles Schraubglas, ganz aber locker mit dem Schnittgut befüllen. Jetzt mit dem Öl, bis fast unter den Deckel auffüllen.

An einem zimmerwarmen Ort 2-3 Wochen ausziehen lassen. Ab und an schütteln und anschließend in dunkle Flaschen abseihen. Dieses Öl ist kühl und dunkel gelagert bis zu 6 Monate haltbar.

 

 

Für das Smaragdgrüne Bärlauchöl

Benötigen wir einen Hochleistungsmixer/Smoothiemixer. Der ist wichtig aber zur Not geht es auch mit dem guten alten Stab-Mixer.

Auf 1000 ml gutes Olivenöl kommen 8 gute Handvoll Bärlauch Blätter und ein 1 TL Salz.
Alles im Mixer auf höchster Stufe 4-5 Minuten fein mixen. Diese Masse erwärmt sich stark (je nach Model 50-60 Grad) und sollte dann in einem kalten Wasserbad, unter ständigem Rühren schnell abgekühlt werden.

Jetzt können wir das Bärlauchölgemisch durch ein Mulltuch oder einen ähnlichen feinen Filter tropfen lassen. Wichtig! Nicht pressen, so bleibt das Öl klar und auch länger Haltbar

Aus dem Trester können grüne Nudeln, Dips oder auch Saucen gezaubert werden. Oder es wird einfach im Gemüseauflauf verarbeitet. Hauptsache nicht wegwerfen;)

Ein drittes und viertes mal besuche ich den Bärlauch für die Bütenknospen und Samenstände zu sammeln.

Hier halte ich mich immer etwas zurück um den Insekten nicht zuviel Nahrung zu stehlen.

Aus den Knospen wird ein feines weißes Pesto. Außerdem lege ich sie für wilde Kapern in Öl, Salz oder Essigsud ein. Aus den grünen Samenständen zaubere ich verschiedene Würzpasten, mahle sie zu Pulver und liebe falschen Kavier aus den kleinen Kügelchen zuzubereiten.

Soooo umfangreich ist diese tolle Wildpflanze zu verarbeiten und die Liebe wächst mit jeder Bärlauch Saison♡

Geht es euch auch so?

Für weitere Infos und Rezepte hier mein  Pflanzenportrait zum Bärlauch

Diese tolle Methode zur Herstellung von grünen Ölen, könnt ihr auch mit anderen Wild-und Gartenpflanzen testen.

Das erste Mal hab ich das Rezept bei Chefkoch gelesen aber die Ausführung von Viktoria VildVuchs hat mich überzeugt;)