Vortrag vom Leben in den Wäldern

 

Die Wildnispädagogin Maria Salomé Hoffmann sammelt frische Kräuter und kocht sich eine wilde Suppe im Baybachtal, wo sie auch gerne  übernachtet.

Mit dem Wunsch nach einem einfachen, natürlichen Leben zog ich 2006 “Hinaus” und verbrachte 1 Jahr und ein paar Monate meiner wildnispädagogischen Ausbildung in den Wäldern Österreichs.
In diesem intensiven Naturmentoring-Programm lebte ich in einer selbstgebauten Hütte und führte ein einfaches Leben, inmitten wunderschöner Natur.

Ich möchte Euch von dieser Draußen-Zeit  berichten. Von den Menschen, Tieren und Pflanzen die mit mir dort gelebt haben. Von unseren gemeinsamen Abenteuern und Alltäglichkeiten ohne Steckdose und Wasserhahn. Von den Regeln unserer Mentoren, von den Verlockungen der nahen Stadt und der Wildnis der Berge. Von warmen Sommernächten und eisigen Wintertagen. Von Umwegen und Erfolgen. Vom Aufgeben und weiter machen – kurz vom (Über)-Leben.

Eine Auswahl der wichtigsten Gegenstände und Übungen werden für Euch diese wilde Zeit sinn-haft erlebbar machen.  Zum Abschluss des Vortrags freue ich mich auf Eure Fragen.

13. September 2021 im Kulturverein Chapitol – 56290 Sevenich
Wann: 17:00 -ca. 19:00 Uhr
Preis: 9 Euro 70% der Einnahmen gehen an die Stiftung Target von Rüdiger Nehberg

Ein Feuer wird entfacht (Drillbogen)

 

Heute für euch im Portrait „Wermut gleich mehr Mut“

Wermut  Artemisia absinthium
Korbblütler / Asteraceae

Wermut erscheint wie mit Mondlicht übergossen.
Ich kann ihn in stockfinsterer Nacht, ohne zusätzliches Licht, im Kräuterbeet finden. Kein Wunder haben ihn doch auch schon die Menschen in der Antike zu den sogenannten Mond-Kräutern gezählt. Im Kräutergarten wächst er auch in unseren Breiten am wahrscheinlichsten. In der freien Wildbahn begegnen wir ihm selten. Hier und da mal in einem Weinberg oder in einem verwilderten Garten. Wermut ist aus meiner Erfahrung eine Pflanze die Hilft die körperliche so wichtige Tätigkeit der Verdauung zu unterstützen aber genauso kann er helfen all das zu verdauen was uns seelisch schwer im Magen liegt. Hildegard sagt er macht die Augen klar und meint damit den grauen Star. Ich habe auch schon erlebt das er die Sicht auf die eigene kleine Welt klärt, das Herz stärkt und den nötigen Mut schenkt Situationen zu erkennen und zu verlassen die uns nicht mehr gut tun. Der Wermut schenkt mehr Mut!

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Heute für euch im Portrait

Weiße Taubnessel Lamium album
Lippenblütler / Lamiaceae

Die Weiße Taubnessel ist weit verbreitet. Wir finden sie auf Schutt, an Wegen, Zäunen und in Gebüschen. Auf denersten Blick hat sie Ähnlichkeit mit der BrennNessel von der sie wohl ihren Namen hat. Als Kind habe ich mir einen Spaß daraus gemacht, die nicht stechende (also taube Nessel) und noch nicht blühende Taubnessel zu pflücken und mir zum Zeichen meiner vermeidlichen Tapferkeit, damit durch Gesicht zu streichen. Die Spielkammeraden dachten es sei die BrennNessel und staunten nicht schlecht. Insgesamt ist die Weiße Taubnessel weich, anschmiegsam und ein wunderbares Vorzeigeobjekt um die 5 Merkmale der Lippenblütler zu veranschaulichen. Denn alle Lippenblütler sind genießbar! Und da es in der Natur nur wenige solch universale Regeln gibt, ist es wertvoll sie zu kennen.

 

Die 5 Merkmale der Lippenblütler
1. kreuzweise- gegenständig angeordnete Blätter
2. Lippenblüten (bestehend aus Zunge und Dach mit Staubfäden)
3. Blütenquirle in den Blattachsen (bleiben übrig wenn die Blüte verblüht)
4. ein vierkantiger Stängel
(5.) ein hohler Stängel (nicht immer der Fall)

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Heute für euch im Portrait

Der Giersch

Aegopodium podagraria
Doldenblütler / Apiaceae

Giersch ist eine der „beliebtesten“ Kräuter im Garten. Wir würden zumindest gut daran tun würden wir es so sehen. Denn Giersch kommt nicht nur in regelrechten Mengen vor, er kann auch wunderbar und verträglich in großen Mengen gegessen werden. Die jungen Blätter schmecken mild nach Möhre (er gehört zur gleichen Familie) und ergänzen spielend leicht Suppen, Salate, Eintopf und Kräuterquark  um wertvolle Mineralstoffe und Vitamine. Er wird am besten frisch verwendet.

Inhaltsstoffe
Chlorogensäure, Cumarine, Flavonolglykoside, Isoquercitrin, Kaffeesäure, Kalium, Phenolcarbonsäuren, Vitamin C und Mineralstoffe
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Heute für euch im Portrait

Die Vogelmiere

 

Stellaria Media       
Nelkengewächse / Caryophyllaceae

Inhaltsstoffe
Saponine, Mineralstoffe (viel Kalium) Vitamine, Phosphor, reichlich Chlorophyll, ätherisches Öl und Gerbstoffe

Die Vogelmiere ist überall dort anzutreffen wo der Boden nicht gänzlich austrocknet.
An Waldrändern, auf Wiesen unter Büschen. Hat sie einen Platz gefunden an dem sie sich wohl fühlt, vermehrt sie sich ausgiebig. Ihre vielen kleinen gelblichen Samen kann sie bis drei Mal im Jahr produzieren und sie sind 60 Jahre keimfähig. Ich bin so vernarrt in dieses nach jungem Mais schmeckende Vitaminbömbchen, dass ich mich täglich zusammen mit den Hühnern daran vergehen mag. Sie gehört zu den Pflanzen die man unbedingt einmal unter der Lupe angeschaut haben sollte. Sieht man die winzigen weißen Blüten vergrößert, fällt ihre Schönheit erst richtig auf. Auch der Stängel hält eine Überraschung für den Betrachter bereit. Er ist nur einseitig behaart. Wie hier unten rechts im obigen Bild zu sehen. Daran lässt sich die Vogelmiere gut erkennen.

Eigenschaften
auflösend, schleimlösend, antiviral, harntreibend, ausleitend, hustenstillend, juckreizmildernd, bluterneuernd, herzstärkend
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