Gold des Waldes

Heute für euch im Portrait das wunderbar, duftende und heilsame

Baumharz

Bäume produzieren Harze, um sich zu schützen. Sie benötigen sie bei Verletzungen zum Verschließen der Wunden. So können weder Nässe, Viren, Bakterien noch Pilze oder Schädlinge in die Wunde gelangen. Über Harzkanäle tritt das flüssige Harz an die Oberfläche. Baumharze bestehen hauptsächlich aus Harzsäuren und ätherischen Ölen. In unseren Wäldern finden sich Baumharz von z.B. Fichten, Tannen, Lärchen, Douglasie, und Kiefern.

Alle oben genannten Harze wirken:
desinfizierend, durchblutungsfördernd, schmerzlindernd, hustenreizstillend, wärmend, auswurffördernd, Fremdkörper ausziehend, abschwellend, hautbildverfeinernd, entzündungshemmend und können wirkungsvoll gegen Bakterien, Keime, Vieren und Pilze eingesetzt werden.

Somit unterstützt die aus Harz gewonnene
Salbe die Heilung bei folgenden Beschwerden:

Atemwegserkrankungen, Schmerzen des Bewegungsapparates – Muskelkater und Muskelverspannungen, Rheumatische Beschwerden, Arthrose und Gicht, innere Unruhe, Pilzerkrankungen (außer Schleimhäute), Neuralgien, Wunden, großporige und unreine Haut, Furunkel, Splitter unter der Haut.

Harze richtig sammeln

Im Alpenraum wird das Pech, wie Baumharz dort genannt wird, -sammeln noch traditionell, aber auch kommerziell betrieben. Die Berufsbezeichnung heißt Pecher. Es gibt nicht mehr viele Pecher, die nach alter Tradition sammeln. In Niederösterreich werden die Schwarzföhren noch beerntet. Dafür wird die Rinde vorsichtig entfernt und der Stamm mit vielen Schnitten versehen.
So rabiat müssen und sollten wir für unsere „Pechsalbe“ nicht vorgehen. Wenn man mit offenen Augen durch den Wald geht, finden wir viele Bäume mit dem kostbaren Harz. Gerade jetzt, da unsere Fichten in großen Massen dem Klimawandel zum Opfer gefallen sind, können wir an sogenannten Kahlschlag-Rändern verletzte Fichten finden. Oft sind es große Wunden, die bei den Fällarbeiten von umstürzender Bäume den gesunden zugefügt wurde.

Ich sammle am liebsten die kleinen Perlen. Sie entstehen, wenn das Harz aus einer Wunde den Baumstamm herunterläuft. So kann der Baum nicht aus Versehen wieder verletzt werden.

Um klebrigen Fingern vorzubeugen, sammle ich das Gold des Waldes mit einem Löffel in ein Schraubglas. Da Harz einen hohen Anteil ätherischer Öle enthält, wird es ebenfalls im Schraubglas aufbewahrt, luftdicht verschlossen und kühl und dunkel gelagert. So steht es uns jederzeit zur Verfügung.

Harzsalbe                                                                

Zutaten:

40 g Harz
100 ml fettes Öl z.B.: Olivenöl auch eine Ringelblumen- Mazeration ist eine gute Wahl
13 g Bienenwachs
ätherisches Öl z.B. Zirbelkiefer, Weißtanne, Douglasie, Kampfer oder Lavendel
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Warum Wildpflanzenschule?

Immer wieder werde ich gefragt warum ich meine Wildnisschule „Wildpflanzenschule“ genannt habe. Wir Wildnispädagogen und alle Naturbegeisterten haben ja so einige Bereiche mit und in denen wir uns so richtig austoben können.
Das Spurenlesen– ein unendliches weites Feld, die Wildniswerksatt– vom Bogenbau übers Körbeflechten und mehr, Wetterkunde, Umherstreifen/Wandern, Die Vogelsprache erlernen, Feuer, Wasser und vieles mehr….ihr ahnt es schon so viele unerschöpfliche Themenfelder.

Jede einzelne Disziplin im Bereich Wildnispädagogik lässt uns staunen und wir begreifen schnell – ein Leben reicht einfach nicht aus, um alles erfahren zu können was uns begeistert. Nun, mich haben die wilden Pflanzen ganz früh gepackt und ich bin nie wieder von dieser grünen Welle abgestiegen. Zu spannend, heilsam und erfüllend ist für mich das Thema Pflanze.

Wildpflanzen – ein Oberbegriff für Heilpflanzen, Nahrungspflanzen und Kräuter. Wildpflanzen decken alle Bereiche ab. Denn auch unsere Kräuter, Heilpflanzen und viele Bäume aus der Ferne – wie Rosmarin, Walnussbaum, Ingwer und Co sind in anderen Ländern Wildpflanzen. Das bedeutet sie gedeihen ohne Pflege vom Mensch in der freien Natur. Unter den Wildpflanzen befinden sich auch die Ursprünglichen Vorfahren unserer Kulturpflanzen.
Wie zum Beispiel die Wegwarte der Urahne des Chicoréesalates ist und aus der Wilden Möhre unsere heutige Karotte entstand.

Da ich alle Bereiche der Pflanzen schätze- Nahrung, Heilmittel, Baumaterial, Schönheit, Genuss und vieles mehr, wollte ich mich nicht auf eine der wunderbaren Eigenschaften beschränken und habe um sie alle zu ehren meine Wildnisschulschule –Wildpflanzenschule genannt.

Es begeistert mich wie Pflanzen Alles mit Allem verbinden. Ohne Pflanzen gäbe es keinen Sauerstoff auf dieser Erde und folglich auch uns nicht. Beschäftigt man sich mit einem Thema aus der natürlichen Welt, gelangt man früher oder später immer zu den Pflanzen und über sie oder durch sie durch zu allen anderen Themen.

Man kann sich ein Netz vorstellen gewebt aus Erfahrungen. Manche Stränge sind schon etwas dicker und andere noch dünn. Ein schönes Bild ist es, dass dieses Netz des Lebens Jeden trägt und mit Allem verbunden ist. Das war die Vorstellung unserer Vorfahren. Sie nannten dieses Netz Wyrd. Daher kommt der Ausdruck verwirrt. Und jedes Mal wenn ich wieder ein Natur-Rätsel gelöst hab, bin ich ein Stückchen mehr „verwyrd“ und freue mich darüber 😉

Es macht einfach Sinn und Freude die Natur lesen zu lernen und meine Muttersprache ist grün.

Liebe Grüße und einen wilden, freien Frühling wünsch ich euch

Maria Salomé